Die Umwelt im Wandel
Unsere Umwelt befindet sich seit Beginn der Zeit in einem stetigen, aber sehr langsamen Wandel. Im Laufe von 3,8 Milliarden Jahren haben sich die Organismen und ihre Lebensräume an die bestehenden Umweltbedingungen angepasst. Dabei ist die heutige Biodiversität entstanden.
Durch das rasante Bevölkerungswachstum und den steigenden Lebensstandard des Menschen besteht heute ein ständig wachsender Bedarf nach Rohstoffen, Nahrungsmitteln, Baufläche und Energie. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, findet ein zunehmender Abbau der natürlichen Ressourcen und wachsender Verbrauch von Fläche statt. Das hat zur Folge, dass sich Umweltfaktoren in den letzten Jahrzehnten so schnell wie nie zuvor gewandelt haben und diese Beschleunigung weiter anhält.
Anpassung und Aussterben
Mit der Geschwindigkeit dieses Wandels können viele Arten nicht mithalten. Große Schritte der Evolution brauchen Hunderte, Tausende oder sogar Millionen von Jahren. Wer sich nicht schnell genug an die veränderten Bedingungen anpassen kann, wird zurückgedrängt oder stirbt letztendlich aus.
Daraus resultiert ein weltweites Artensterben, das auch die Biodiversität vor unserer Haustür gefährdet. Der Living Planet Index zeigt z. B. zwischen 1970 und 2014 einen weltweiten Rückgang der Größe der Wirbeltierbestände um 60 % (s. Link Living Planet Report). In Deutschland sind allein unter den Wirbeltieren bereits 32 Arten verschwunden, weitere 132 Arten bundesgefährdet und 44 möglicherweise künftig gefährdet (Rote Liste D 2009). Arten, die vom Einfluss des Menschen profitieren, gibt es leider nur wenige.
Ursachen des Rückgangs
Der Rückgang der Biodiversität findet auf all ihren Organisationsebenen statt: Zunächst besteht ein Verlust von Ökosystemen und somit des Lebensraums, an den sich die Arten angepasst haben. Dieser ist die Ursache für den Rückgang der Tier- und Pflanzenbestände und schließlich der Arten selbst. Mit dem Verlust von Individuen und Arten ist wiederum der Rückgang der genetischen Vielfalt verbunden.
Der Lebensraumverlust ist somit der Hauptsauslöser des Rückgangs der Biodiversität. Verursacht wird er durch verschiedene Faktoren:
Verstehen und Handeln
Der Mensch ist also durch seine direkten und indirekten Einwirkungen auf die Natur Hauptverursacher für den zunehmenden Verlust der biologischen Vielfalt. Zum Glück werden die Auswirkungen unseres Handelns und die Dringlichkeit von Gegenmaßnahmen immer weiter bekannt und verstanden. Nur mit diesem Wissen können wir den Verlust der Biodiversität gezielt bremsen.
Das entstehende Verantwortungsbewusstsein für unsere Umwelt regt Gegenmaßnahmen in Politik und Gesellschaft an. Eines der wichtigsten Elemente zum Handeln auf politischer Ebene ist die Nationale Biodiversitätsstrategie (NBS), die durch das Bundesprogramm zur Biologischen Vielfalt (BPBV) umgesetzt wird. Auf diesem Wege werden Projekte zum Schutz der Biodiversität wie „Schaf schafft Landschaft“ initiiert und vom Bund gefördert.
Erfahren Sie mehr über die sogenannten Ökosystemdienstleistungen an den Menschen, die Bedeutung der Schafe im Naturschutz und was Sie tun können, um selbst am Erhalt der Biodiversität mitzuwirken.