Vermarktung

Unsere Schäfereien erzeugen nachhaltig und mit einer beispielhaft ressourcenschonenden und sehr naturnahen Wirtschaftsweise hochwertige Produkte. Wolle und Milchprodukte von Schaf und Ziege oder Schaf- und Lammfleisch spielen heute jedoch praktisch keine Rolle mehr für unsere Versorgung, weder in der Region noch darüber hinaus. Der geringe Bedarf führt dazu, dass Betriebe ihre Produkte häufig zu nicht kostendeckenden Preisen verkaufen. Entsprechend schlecht ist die wirtschaftliche Situation der Betriebe. Der Arbeitsbereich Vermarktung beim Geo-Naturpark hat zum Ziel, diese Situation zu verändern, damit die Erlöse aus den Produkten zukünftig einen größeren Anteil zum Betriebserfolg der Schäferein beitragen können.

 

Gründung der Regionalmarke

Um den Bekanntheitsgrad des Geo-Naturparks und auch der Frau Holle für die Vermarktung der Produkte optimal ausnutzen zu können, wurde die Marke „Holles Schaf“ erschaffen, die im lokalen Handel und im Onlinehandel vertrieben wird. Die Vermarktung der Produkte unter einem Markennamen erfolgt über mehrere Marktkanäle, da dies die beste Marktdurchdringung verspricht.

Besuchen Sie dazu auch die Seite Schafprodukte mit den Verkaufsstellen der Region und unseren Onlinehsop.

 

Schnittstelle zur Öffentlichkeitsarbeit

Die breite Öffentlichkeit soll die Produkte der Schäfereien kennen und schätzen lernen. Dies ist eines der Ziele der Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die im Rahmen des Projektes vom Geo-Naturpark Frau-Holle-Land angeboten werden. Auch die Pressearbeit und Publikationen zum Thema Vermarktung verfolgen das Ziel, regionale Produkte bekannt und darüber hinaus ihren Wert sichtbar zu machen. Eine bewusste Kaufentscheidung soll am Ende die Leistung der Schäfer honorieren.

 

Hand in Hand mit den Betrieben

18 Schäfereien sind von Projektbeginn an in die Umsetzung involviert; inzwischen ist die Zahl der interessierten Betriebe sogar auf fast 40 angewachsen. Mit den Schäfern und für die Schäfer zu arbeiten, ist die Prämisse des Projektes - nicht nur im Bereich Vermarktung. Die intensive Kommunikation mit den Betrieben, überwiegend in Einzelgesprächen, aber auch in gemeinsamen Konferenzen und der Fachgruppe Vermarktung, legt die Grundlage, um den Bedarf und die Leistungsfähigkeit der Betriebe zu erkennen und zielgerichtet eine Vermarktungsstrategie zu entwickeln.

 

Probleme der aktuellen Vermarktung

Frisches Lammfleisch und einzelne Fleischprodukte sind bei manchen Betrieben im Direktvertrieb erhältlich. Pecorino, Camembert, Joghurt und andere Produkte aus Schaf- und Ziegenmilch sind in der Region im Direktverkauf ab Hof und manchmal sogar im Einzel- oder Onlinehandel verfügbar. Auch Strickwolle vom Meißnerschaf wird hergestellt. Letzendlich bleibt die Vermarktung in der Region bisher jedoch punktuell und nischenhaft. Lämmer und auch größere Mengen Wolle werden an große Vieh- und Wollhändler zu den üblichen, meist zu niedrigen Marktpreisen verkauft oder finden, im Fall von minderwertigen Wollqualitäten wie die einiger der Robustrassen, die im Projektgebiet gehalten werden, gar keinen Käufer. Geschoren werden müssen die Schafe aber.

 

Aufbau von Wertschöpfungsketten

Wertschöpfungsketten in der Region aufzubauen und damit auch die Produktviefalt zu erhöhen, ist ein übergeordnetes Ziel des Projektes "Schaf schafft Landschaft". Insbesondere beim Thema Fleischverarbeitung ist die Arbeit schon weit vorangeschritten. Über eine neue Schlachtstätte für Schafe beim Unternehmen "Der Teichhof" in Grandenborn werden Lämmer und Schafe zu auskömmlichen Preisen angekauft und dann als Frischfleisch oder als weiterverarbeitete Ware in den Handel gebracht. Auch Wiederverarbeiter, die das Projekt bereits gewinnen konnte, versorgen sich hier mit Frischfleisch und erzeugen daraus Wurstwaren, fertig gekochte Gerichte im Weckglas oder vertreiben das Fleisch über ihre Gastronomie. Neue Partner und Vertriebswege werden weiterhin gesucht. 

Um die Belieferung der Wiederverkäufer von Holles Schaf Produkten zu vereinfachen, wurde der Onlineshop um einen Händlerbereich erweitert, der seit Mitte Januar 2023 online ist. Händler kaufen hier zu reduzierten Preisen ein. Mit der automatisierten Erstellung von Lieferscheinen und Rechnungen und der Auslieferung der Waren über Versanddienstleister, wurde der Shop für die Zeit nach Projektende zukunftsfähig gemacht. Bisher wurden diese Aufgaben von Projektmitarbeitenden übernommen. Die Rationalisierung der Prozesse ist außerdem eine Grundvoraussetzung für den weiteren Ausbau des Vertriebsnetzes.

 

Produktpalette

Der Fokus von Holles Schaf lag bisher auf verarbeiteten und damit haltbaren Produkten aus Lamm- und Schaffleisch in Form von Wurstwaren und Fertiggerichten. Damit auch permanent abgehangenes, frisches Lammfleisch verfügbar ist, hat der Schlachtbetrieb „Der Teichhof“ in diesem Jahr in eine Kühlkammer speziell für Lämmer und Schafe investiert. Im Juli 2022 konnte der Onlineshop um einen Frischfleischversand für Lammfleisch erweitert werden: Frischfleisch vom Lamm online kaufen. Dieses Versandangebot vervollständigt die Produktpalette von Holles Schaf.

Außer während der Betriebsferien oder bei krankheitsbedingtem Personalmangel werden weiterhin kontinuierlich alle 14 Tage Lämmer, Schafe und neuerdings auch Hammel in der Schlachterei in Ringgau-Grandenborn geschlachtet und über die Marke Holles Schaf vermarktet.

Die Beratung mit verschiedenen Online-Marketing-Spezialisten ergab des Weiteren, dass mit einem Geschenkebereich, der vor allem Geschäftskunden anspricht, ein lukratives Marktsegment erschlossen werden kann. Der nachfolgend aufgebaute B2B (Business to Business) - Geschenkebereich ist seit Juli 2022 im Shop zu finden: Firmengeschenke für Kunden & Mitarbeiter.

Neu entwickelte Produkte von Holles Schaf, die zusätzliche Kundengruppen ansprechen, sind Wurstwaren vom Wild, Mohnnudeln, Kirschkonfitüren und Kirschschokolade. Mohnnudeln ergänzen als voluminöses, günstiges Produkt die Geschenkpakete. Alle Produkte werden in der Region hergestellt und fördern damit regionale Landwirtschaft und (teils gemeinnützige) regionale Unternehmen.

Strickwolle und Felle werden vom Projekt im Auftrag der Schäfereien vertrieben. Die Herstellung von Schafwoll-Düngerpellets hat sich zudem als sinnvoll erwiesen. Die Kianofill GmbH aus Wildeck-Obersuhl arbeitet daran, die gesamte Wolle unserer Kooperationsbetriebe als regionale Düngepellets unter dem Markennamen Holles Schaf an End- und Geschäftskunden zu vermarkten. Damit wurde durch das Projekt ein neuer Vermarktungskanal für alle schafhaltenden Betriebe im Werra-Meißner-Kreis und Hotspot 17 eröffnet, der gleichzeitig auch noch die Bekanntheit der Marke Holles Schaf fördern wird.

 

Multichannel-Strategie

Unsere hochwertigen, regionalen Produkte brauchen Vertriebswege, auf denen potenzielle Kundschaft erreicht wird. Die Vermarktung in der Region ist die Basis des Vertriebs. Über die Metzgereien, Gastronomen und Einzelhändler spannen wir ein Vertriebsnetz in der Region auf. Geplant ist, so auch die naheliegenden Städte Göttingen und Kassel zu erreichen. Sicher ist es jedoch darüber hinaus nötig, die Grenzen unserer bevölkerungsarmen und eher kaufschwachen Region zu überwinden und neue Kundschaft mit entsprechender Kaufkraft z.B. in Großstädten zu erreichen.

 

Zu diesem Zweck haben wir einen Onlineshop unter der Marke "Holles Schaf" aufgebaut. Dort finden Sie nicht nur unsere Naturprodukte, sondern auch zahlreiche Hintergrundinformationen! 

 

Stand: Mai 2023


Holles Schaf Shop