In der Projektregion sind einzelne naturschutzfachlich wertvolle Flächen durch die Ausbreitung des Wolfes verstärkt von einer Nutzungsaufgabe bedroht, da sich das Aufstellen eines wolfabweisenden Mobilzaunes dort als besonders schwierig erweist. Um die Bewirtschaftung dieser Flächen zu erleichtern und deren Offenhaltung langfristig zu sichern, wurden im Rahmen des Projektes auf vier Flächen in FFH-Gebieten mit schützenswerten Lebensraumtypen Festzäune installiert, die den Standards der Förderrichtlinie Weidetierschutz des Landes Hessen für wolfsabweisende Zäune entsprechen. Der Festzaunbau wurde jeweils auf die Teilbereiche beschränkt, die am schwierigsten einzuzäunen sind und bei längeren Zaunabschnitten wurden Wildtore eingebaut, um eine größtmögliche Durchlässigkeit für Wildtiere zu gewährleisten.

Auf besonders steilen Flächen wurden Stahlpfosten für den Zaunbau verwendet, auf den übrigen Flächen langlebige Robinienpfosten. Für die Einzäunung von Schafen und Ziegen nach o. g. Standard müssen fünf Litzen in definierten Abständen angebracht werden. Dabei darf der Abstand der untersten Litze zum Boden nicht mehr als 20 cm betragen und die oberste Litze muss sich auf einer Höhe von mind. 120 cm befinden. Diese Höhen einzuhalten kann auf unebenem Gelände eine Herausforderung darstellen und muss ggf. durch den Einsatz von einer höheren Anzahl an Pfosten erreicht werden.

Der Festzaunbau gestaltete sich insgesamt relativ aufwendig, da nur wenige Zaunbaufirmen maschinell entsprechend ausgerüstet und bereit waren, an diesen schwierigen Standorten Festzäune zu bauen und damit als Auftragnehmer in Frage kamen. Für alle betroffenen Flurstücke musste die Einverständniserklärung der Eigentümer eingeholt werden, dass ein Festzaun errichtet werden darf. Als vorbereitende Maßnahme mussten zudem Zauntrassen freigestellt werden. Während der Zaunbauarbeiten war eine enge Abstimmung mit der Zaunbaufirma und den Bewirtschaftern notwendig.