Das gemeinsame Ziel aller Bundesländer in Bezug auf die Weidetierhaltung ist, einen angemessenen Umgang mit dem Wolf zu fördern. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Förderung von Herdenschutzhunden (HSH), um den Schutz von Weidetieren zu verbessern. Vom Land Hessen werden über die Richtlinie Weidetierschutz anteilige finanzielle Zuwendungen u.a. für die Anschaffung und Haltung von Herdenschutzhunden bereitgestellt. Der erfolgreiche Abschluss eines Sachkundelehrgangs des Halters/der Halterin sowie eine bestandene Eignungsprüfung des zu fördernden Herdenschutzhundes sind Voraussetzungen, um die Herdenschutzhunde-bezogenen Fördermitteln der Richtlinie Weidetierschutz in Anspruch nehmen zu können.

Halter-Sachkundenachweis

Im Rahmen des Projekts Schaf schafft Landschaft wurde für interessierte Schäfereien ein Grundlehrgang für den Sachkundenachweis zur Befähigung der Ausbildung von Herdenschutzhunden organisiert. Dazu wurden die Experten der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V., die derzeit für diesen Lehrgang deutschlandweit einzige zugelassene Institution, eingeladen. Der Kurs umfasste wichtige Themen wie die Biologie, Aufzucht, Haltung, Fütterung und tierschutzrechtliche Bestimmungen von Hunden. Nach zwei intensiven Tagen schlossen alle Teilnehmenden mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung erfolgreich ab und erhielten den fördervoraussetzenden Sachkundenachweis.

Eignungsprüfung/Eliteprüfung Herdenschutzhunde

Das Projekt organisierte für interessierte Kooperationsbetriebe die erste vom Land geförderte Elite-Eignungsprüfung für Herdenschutzhunde in Hessen. Die Eliteprüfung ist eine besondere Prüfungsform, welche lebenslange Gültigkeit hat. Ziel der Prüfung war, das Verhalten der Hunde in unbekannten und stressigen Situationen auf die Probe zu stellen. Dazu wurden sie in einer fremden Schafherde verschiedenen Reiz- und Bedrängungssituationen ausgesetzt, z.B. Fußgängern mit unangeleinten Hunden, Motorrad und Drohne. Optimalerweise zeigt ein guter Herdenschutzhund in einer solchen Situation souveränes Verhalten ohne sich von seiner Hauptaufgabe, dem Schutz der Herde, abbringen zu lassen. Alle Hunde der teilnehmenden Schäfereien haben die Prüfung erfolgreich bestanden und das Zertifikat „anerkannter Herdenschutzhund und zur Zucht zugelassen“ erhalten.