Wolf und Herdenschutz

Bei Anwesenheit von großen Beutegreifern, insbesondere Wölfen, müssen Schäfereien besondere Herdenschutzmaßnahmen ergreifen, um ihre Schafherden möglichst effektiv vor Übergriffen zu schützen. Die Umsetzung und Aufrechterhaltung dieser Maßnahmen stellen allerdings einen erheblichen finanziellen und auch personellen Mehraufwand dar. Herdenschutzmaßnahmen können zudem auch nicht überall wirksam umgesetzt werden oder die Umsetzung ist mit nicht tragfähigem Aufwand oder sogar Risiken verbunden. Es ist daher zu befürchten, dass Weideflächen, die schlecht zäunbar und schlecht kontrollierbar sind, noch stärker als zuvor von einer Nutzungsaufgabe bedroht sind. Gerade bei diesen Flächen handelt es sich jedoch häufig um naturschutzfachlich wertgebende Grünlandlebensräume, die bei einer Nutzungsaufgabe verloren gehen würden.

Zwischen Wolf und Schafbeweidung zeichnet sich somit ein Zielkonflikt innerhalb des Arten- und Naturschutzes ab: Die Erreichung eines günstigen Erhaltungszustands in Bezug auf den Wolf als geschützte Art nach Berner Konvention und FFH-RL einerseits und die Einhaltung des Verschlechterungsverbots der Erhaltungszustände schafweideabhängiger Grünland-FFH-Lebensraumtypen mit den assoziierten Tier- und Pflanzenarten andererseits.

Die direkte Betroffenheit der Schäferinnen und Schäfer und die davon abhängige Beweidung wertgebender Biotope im Projektgebiet sind Antrieb für das Projekt Schaf schafft Landschaft sich mit dem Thema Wolf und Herdenschutz auseinanderzusetzen. Durch eigene kleine Studien, Infoveranstaltungen und die Unterstützung der kooperierenden Schäfereien beim Herdenschutz leisten wir als Projekt unseren Beitrag. Relevante Ergebnisse und Erkenntnisse tragen wir dabei an Verantwortliche und Entscheidungsträger direkt heran. Wichtig ist uns, ein möglichst realistisches, objektives Bild über die Thematik zu vermitteln.

 

Aufklärungsarbeit Herdenschutzhunde zusammen mit LLH und HMLU

Werden Herdenschutzhunde zum Schutz der Weidetiere eingesetzt, stößt dies in der Öffentlichkeit nicht immer auf Akzeptanz. Bei unsachgemäßem Verhalten von Personen (Überklettern von Zäunen, Anfassen der Hunde) entstehen sogar echte Risiken. Das Projekt kümmert sich daher in einer Arbeitsgruppe zusammen mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) und dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt (HMLU) um die dringend benötigte Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zum Thema Herdenschutzhunde. Hier geben wir Verhaltenstipps, für eine entspannte Begegnung.

 

Errichtung von Festzaunabschnitten an schwierig zu zäunenden Geländepassagen (2024)

Das Projekt errichtet Festzaunabschnitte an schwierig zu zäunenden Geländepassagen, um die Schäfereien arbeitswirtschaftlich zu entlasten und damit die Pflege der dortigen Biotope langfristig sicherzustellen. Hier erfahren Sie mehr dazu.

Nutztierschaden

Nutztierschaden

Nutztierschaden mit Wolfsverdacht - Was tun? Hier finden Sie eine Kurzanleitung und die wichtigsten Kontaktdaten.


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