Unsere Kirschaufstriche sind nicht nur regional, sondern auch sozial. Aber wie kommt das?
Rund um Witzenhausen befindet sich eines der ältesten Kirschenanbaugebiete in Deutschland – das Kirschenland Witzenhausen. Hier werden noch heute von kleinen Familienbetrieben vor allem Süßkirschen aber auch Sauerkirschen erzeugt. Jede einzelne Kirsche wird von Hand gepflückt. Die Familie Röth aus Witzenhausen-Wendershausen betreibt den Süß- und Sauerkirschenanbau im Nebenerwerb und hat in diesem Jahr die Kirschen für die Holles-Schaf-Aufstriche erzeugt und zur Verarbeitung an Aufwind geliefert.
Aufwind ist ein gemeinnütziger Verein, der vielfältige Hilfen für Menschen mit seelischer Erkrankung und für Menschen mit Behinderung im Werra-Meißner-Kreis anbietet. Die drei Betriebsstätten bieten für ca. 130 Beschäftigte angepasste Arbeitsplätze und sind Rehabilitationseinrichtung zur Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung und beruflichen Qualifizierung der Beschäftigten. Die Integrierten Betriebsstätten Witzenhausen (IBW) kooperieren zudem mit dem anderen großen Anbieter beruflicher Bildung für Menschen mit Behinderung im Geo-Naturpark – den Werraland Lebenswelten e.V..
Die Kirschen der Familie Röth wurden zunächst bei den Integrierten Betriebsstätten Witzenhausen (IBW) in der Vorbereitungsküche von Hand entsteint. In diesem Jahr waren wir an einem Tag dabei und haben uns selbst ein Bild gemacht: Dirk Dietrich, Alexander Neufeld und Christian Groeger helfen beim Entsteinen und Einkochen. Mehr als fünf Kilogramm Kirschen können nicht auf einmal verarbeitet werden „…sonst reicht das Pektin im Zucker nicht aus“ erklärt uns Sandra Müller, Gruppenleiterin bei der IBW. Aber ohne Pektin werden weder Konfitüre noch Gelee fest, darum sind die kleinen Chargen so wichtig. Sie verwendet 1:1 Zucker, um die Zutatenliste möglichst kurz zu halten. Ein bisschen mehr Zucker darf es bei einem Sauerkirschaufstrich wie von Oma schon sein, aber Zusatzstoffe, die kommen ihr nicht ins Glas. Sandra Müller ist seit Beginn der Produktreihe dabei und half ausschlaggebend bei der Entwicklung – dabei sind schon wieder neue Sorten in Planung.
Abgefüllt werden die Produkte immer zu zweit: Sandra Müller wiegt selbst ab, beim Zudrehen hilft ihr Sandra Gerber. Versiert befüllen die beiden die Gläschen, Sandra Gerber trägt an der linken Hand einen weißen Handschuh, denn die Gläser sind ziemlich heiß. „Bei ein paar Gläschen merkt man es nicht, aber bei so vielen verbrennt man sich über die Zeit die Hand“, erklärt Sandra Müller.
Die Gläser kühlen über Nacht aus, ist der Inhalt fest genug gehen die Produkte weiter zur nächsten Betriebsstätte den Gemeinnützigen Werkstätten Eschwege (GWE). Dort werden die Gläser etikettiert, das koordiniert Gruppenleiterin Sonja Fissmann. Meist etikettiert Lisa-Marie Henze, sie ist inzwischen sehr geübt und hat ruckzuck ein Gläschen mit Etikett und Deckelsiegel beklebt. Bei größeren Mengen wird sie von weiteren Gruppenmitgliedern unterstützt.
Damit die erforderliche Menge an Konfitüre, Gelee & Co hergestellt werden kann, die Mitarbeiter aber nicht unter Zeitdruck geraten, hat die IBW in diesem Jahr viele Witzenhäuser Kirschen eingefroren. So kann bei Bedarf immer wieder frisch produziert werden. Die Gesamtmenge ist allerdings limitiert. Bestellen Sie einfach über den Holles Schaf-Shop solange noch Produkte verfügbar sind und wir liefern Ihnen die leckeren Aufstriche direkt nach Hause.